Häufig gestellte Fragen zur Homöopathie


Wie läuft eine homöopathische Behandlung ab?

Der erste und wichtigste Teil der Behandlung ist die Fallaufnahme: In einem ausführlichen Gespräch werden alle wichtigen Aspekte der aktuellen Beschwerden und des allgemeinen Gesundheitszustands zusammen mit dem Patienten erörtert. Dann folgt die Fallanalyse: Mit dem «Bild» das sich aus einer detaillierten Fallaufnahme ergibt, erkennt der Homöopath, welcher Natur das Ungleichgewicht ist, das hinter den Beschwerden steckt. Nun wird ersichtlich, welches homöopathische Arzneimittel dem Patienten wieder zum Gleichgewicht verhelfen und die Beschwerden bessern kann.
Im Falle chronischer Erkrankungen folgen nach der Erstkonsultation meist noch weitere Folgekonsultationen: dabei wird der Verlauf der Behandlung besprochen, beurteilt und, falls nötig, Anpassungen vorgenommen.


Woran kann ich erkennen, dass die Homöopathie mir helfen könnte?

Mögliche Hinweise sind:
  • Sie haben den Eindruck, dass Ihr Körper und/oder Geist nicht mehr richtig «funktionieren».
  • Ihre Beschwerden konnten bisher nicht eindeutig diagnostiziert werden.
  • Sie erholen sich langsam von akuten Krankheiten, Verletzungen o. Ä.
  • Seit Sie eine akute Belastung erlebt haben – z. B. eine Infektion, Verletzung, Operation etc. – leiden Sie Beschwerden.
  • Sie leiden an einer sogenannten «behandelbaren, aber nicht heilbaren» Erkrankung.
  • Sie leiden an Nebenwirkungen von Medikamenten, die sich nicht absetzen können.
  • Sie haben bereits andere Therapien mit wenig oder keinem Erfolg versucht.


Eignet sich die Homöopathie für die Behandlung von Schwangeren und Kindern?

Ja. Homöopathische Arzneimittel verursachen weder Nebenwirkungen noch beinhalten sie schädliche Stoffe.
Eine homöopathische Behandlung bietet sogar besondere Vorteile: Für die Mutter nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, eine Schwangerschaft und Geburt ohne Komplikationen zu erleben; beim Kind wird eine gute körperliche und seelische Entwicklung gefördert.


Welches homöopathische Arzneimittel hilft bei...?

In der Homöopathie werden nicht isolierte Beschwerden behandelt, sondern das Ungleichgewicht, das diese verursacht. Ein Patient mit Kopfschmerzen beispielsweise, erhält kein «Kopfschmerzmittel», sondern ein homöopathisches Arzneimittel, welches das Ungleichgewicht, das sich in seinem Fall durch Kopfschmerzen äussert, behebt. Dieser Ansatz ermöglicht es, Beschwerden nicht nur zu lindern, sondern dauerhaft zu heilen.


Ist die Selbstbehandlung mit homöopathischen Arzneimitteln zu empfehlen?

Das kommt darauf an. Die Selbstbehandlung mit in Buchhandlungen erhältlichen Ratgebern und einer einfachen Taschenapotheke bei leichten und harmlosen akuten Beschwerden wie Verletzungen, Verdauungsbeschwerden oder Schnupfen ist unbedenklich. Auch moderate akute Beschwerden können selbst angegangen werden, es ist jedoch empfehlenswert, sich vorher eingehender mit der homöopathischen Akutbehandlung zu befassen, beispielsweise durch den Besuch eines entsprechenden Kurses.
Ernsthafte akute und jegliche chronischen Beschwerden sollten immer von einem ausgebildeten Homöopathen behandelt werden.


Wie wirken homöopathische Arzneimittel?

Homöopathische Arzneimittel regen die Selbstheilungskraft an, bestehende Ungleichgewichte im Organismus auszugleichen und ein gesundes Gleichgewicht wiederherzustellen, woraufhin die bestehenden Beschwerden vergehen bzw. sich verringern. Dies geschieht nicht über den üblichen biochemischen Weg wie bei konventionellen Medikamenten, sondern über einen Wirkmechanismus, der noch Gegenstand der Forschung ist. Vermutlich kann die biologische Wirkung homöopathischer Arzneimittel (systemtheoretisch) als ausgleichender Einfluss auf der übergeordneten Ebene der Selbstregulation im Gesamtorganismus erklärt werden. Mehr dazu finden Sie hier.



Verursachen homöopathische Arzneimittel Nebenwirkungen?

Nein. Nebenwirkungen entstehen, wenn Wirkstoffe in Medikamenten neben ihrer erwünschten Wirkung zusätzliche (unerwünschte) Wirkungen im Körper entfalten. Dieser Effekt besteht bei allen Wirkstoffen, die auf konventionellem biochemischen Weg auf Organe, Gewebe und Zellen einwirken. Da homöopathische Arzneimittel einen anderen Wirkmechanismus besitzen, können sie derartige Nebenwirkungen nicht verursachen.
Es existiert jedoch ein Phänomen, das während einer homöopathischen Behandlung auftreten und mit Nebenwirkungen verwechselt werden könnte: die sogenannte «Erstverschlimmerung». Eine Erstverschlimmerung kann – aber muss nicht – eintreten, nachdem das richtige homöopathische Arzneimittel eingenommen wurde. Sie äussert sich als kurzzeitige Intensivierung der Beschwerden. Die Erstverschlimmerung ist eine Gegenreaktion der Selbstheilungskraft, die sich schnell in das Gegenteil, die Heilreaktion, kehrt.


Interagieren homöopathische Arzneimittel mit konventionellen Medikamenten?

Nein. Der Wirkmechanismus homöopathischer Arzneimittel unterscheidet sich grundsätzlich von denen konventioneller Medikamente, daher können keine Interaktionen auftreten.
Homöopathische Arzneimittel können jedoch untereinander interagieren. Daher ist es empfehlenswert, während einer homöopathischen Behandlung auf die Selbstbehandlung zu verzichten.


Wie werden homöopathische Arzneimittel hergestellt?

Die Herstellung homöopathischer Arzneimittel wird als «Potenzierung» oder «Dynamisierung» bezeichnet. Dabei wird ein Ausgangsstoff – beispielsweise die Urtinktur eines Pflanzensaftes – schrittweise in einem Alkohol-Wasser-Gemisch verdünnt und verschüttelt. Die resultierende Flüssigkeit wird auf Milchzuckerglobuli verteilt, die nun als homöopathische Arzneimittel eingesetzt werden können.


Widerspricht die Homöopathie den Naturgesetzen?

Nein. Häufig wird das Argument vorgebracht, dass homöopathische Arzneimittel grundsätzlich wirkungslos seien, da die jeweiligen Ausgangsstoffe bei der Herstellung zu stark verdünnt würden. Hätten sie dennoch eine Wirkung, würde dies Naturgesetze verletzen. Daraus wird dann oft gefolgert, dass die Wirkung der Homöopathie durch den Placebo-Effekt erklärt werden müsse.
Dieser Gedankengang ist falsch. Zum einen gründet er auf einem Denkfehler: sollte die Wirkung homöopathischer Arzneimittel tatsächlich den Erkenntnissen der heutigen Physik oder Chemie widersprechen, verletzt dies keine Naturgesetze, sondern zeigt lediglich, dass der Wissensstand in der Physik und Chemie noch nicht so weit fortgeschritten ist, diese Wirkung zu beschreiben. Die Schlussfolgerung wird durch experimentelle Forschung, Placebo-kontrollierte klinische Studien und die praktische Erfahrung tausender Homöopathen seit über 200 Jahren weltweit widerlegt.
Es ist jedoch gar nicht der Fall, dass die Physik und Chemie keinerlei Erklärungen zur Wirkung homöopathischer Arzneimitteln liefern können: Es gibt bereits vielversprechende Erklärungsmodelle, jedoch stecken sie noch in den Kinderschuhen, da die homöopathische Forschung wenig finanzielle Unterstützung erhält.
Siehe auch: Links.


Gibt es gute wissenschaftliche Studien zur Homöopathie?

Ja. Es gibt zahlreiche qualitativ hochstehende Studien aus der Grundlagenforschung und aus der klinischen Forschung. Die Wirksamkeit der Homöopathie wurde in Experimenten sowie in der klinischen Beobachtung wiederholt nachgewiesen. Mehr dazu finden Sie hier.


Was ist das Ähnlichkeitsgesetz?

Die Grundlage der Homöopathie ist das durch Samuel Hahnemann Ende des 18. Jahrhunderts wiederentdeckte Ähnlichkeitsgesetz. Es besagt, dass ein Einfluss der in der Lage ist, in einem Organismus ein Ungleichgewicht zu verursachen (und damit Beschwerden hervorzurufen), auch in der Lage ist, einen Organismus, der sich bereits in einem ähnlichen Ungleichgewicht befindet, wieder ins Gleichgewicht zu bringen (und damit Gesundheit wiederherzustellen).

Das Ähnlichkeitsgesetz scheint schwer verständlich, da das Phänomen im Alltag eher selten anzutreffen ist, es ist jedoch der Schlüssel, um die Homöopathie zu verstehen: Viele natürliche Stoffe, z. B. Pflanzensäfte oder mineralische Substanzen, haben die Eigenschaft, im menschlichen Organismus verschiedene Ungleichgewichte und die damit einhergehenden Beschwerden hervorzurufen. Aber auch ganz andere Einflüsse, wie beispielsweise Umweltgifte, Strahlung, Stress usw. können sehr ähnliche Ungleichgewichte und Beschwerden verursachen. Wenn nun ein Mensch durch solche Einflüsse bereits an einem Ungleichgewicht und den resultierenden Beschwerden leidet und nun einen Stoff einnimmt, der ein ähnliches Ungleichgewicht mitsamt Beschwerden verursachen kann, werden das Ungleichgewicht sowie die Beschwerden nicht verstärkt, sondern im Gegenteil, aufgehoben. Zu diesem Zweck setzt die Homöopathie solche Stoffe als Arzneimittel ein, denn mit ihrer Hilfe ist es möglich, Ungleichgewichte im menschlichen Organismus zu effektiv und nachhaltig zu beheben.
Stoffe mit dieser Wirkung haben jedoch Nebenwirkungen – daher die besondere Herstellungsweise homöopathischer Arzneimittel: Durch ausreichendes Verdünnen und Verschütteln des Ausgangsstoffes werden dessen Nebenwirkungen vollständig aufgehoben, während seine Wirkung auf das Gleichgewicht bzw. Ungleichgewicht des menschlichen Organismus erhalten bleibt.


Was zeichnet die klassische Homöopathie aus?

Es gibt grundlegenden Prinzipien, die befolgt werden müssen, damit die Homöopathie ihr grosses Potenzial ausschöpfen kann. Einige alternativmedizinische Richtungen setzen homöopathische Arzneimittel ein, schenken diesen Prinzipien jedoch wenig Beachtung. Zur Abgrenzung wurde der Begriff «klassische Homöopathie» bzw. der Titel «klassischer Homöopath / klassische Homöopathin» eingeführt. Er steht für eine qualitativ hochwertig ausgeübte Homöopathie, die sich inzwischen schon seit über 200 Jahren weltweit weiterentwickelt und ihre Effektivität unter Beweis stellt.